Fußball
Erneut Geisterspiele im deutschen Profifußball?
Wegen der Corona-Pandemie beraten sich Bund und Länder nun erneut darüber, ob es Beschränkungen aufgrund eines zu hohen Infektionsrisikos bei Großveranstaltungen geben soll. Vor allem über die Zuschaueranzahl bei Bundesligaspielen wird heftig diskutiert.
(Bremen.) Am Dienstag, den 30.11.2021, wurde in Bund-Länder-Beratungen das Ergebnis erzielt: ,,Man könne davon ausgehen, dass die Bundesliga ohne Zuschauer weiterspielen solle‘‘. Weitere Beschlüsse sollen demnach gefasst werden. Der Ministerpräsident von Sachsen Michael Kretschmer (CDU) sagte im Anschluss an die Beratungen in einem Interview (mdr) ,,Das ist eine richtige Entscheidung‘‘. Auch Markus Söder (CSU) sagte ebenfalls ,,man solle bis zum Jahresende ohne Zuschauer auskommen‘‘ und dass ,,Es nicht stimmig sei, volle Stadien zu haben, während Weihnachtsmärkte geschlossen sind‘‘ (mdr). Die Diskussionen über Beschränkungen im Fußball und die vermeintliche Sonderstellung des Fußballs gegenüber anderen öffentlichen Events hält schon länger an. Die Bilder von 50.000 Zuschauern beim Bundesligaderby zwischen Köln und Mönchengladbach sorgten aufgrund der hohen Infektionszahlen in Deutschland zusätzlich für großes Aufsehen.
Zuschauerbegrenzungen bei allen Fußballspielen
Am Donnerstag, den 4. Dezember 2021, trafen sich erneut Bund und Länder zu Beratungen über mögliche Geisterspiele. Das Ergebnis der Beratungen war die Einigung auf eine bundesweite Zuschauerbegrenzung. Demnach dürfen maximal 30-50 Prozent der Stadionkapazität ausgenutzt werden. Insgesamt allerdings, dürfen nicht mehr als 15.000 Zuschauer in die Stadien kommen. Der neu gewählte Bundeskanzler Olaf Scholz sagte damals auf einer Pressekonferenz, dass ,,Einige Bundesländer noch weitreichendere Beschränkungen ergreifen werden‘‘. Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern führen aufgrund des hohen Infektionsgeschehens Geisterspiele ein und auch andere Länder, wie z.B. Mecklenburg-Vorpommern, werden die Obergrenze von Zuschauern nicht voll ausreizen.
Ausnahme bei Werder Bremen gegen Erzgebirge Aue
Bei dem Spiel des SV Werder Bremen gegen Erzgebirge Aue können aufgrund einer Ausnahmeregelung auch noch mehr als 15.000 Zuschauer das Zweitliga-Duell betrachten. Der Bremer Senatssprecher Christian Dohle sagte gegenüber dem Portal ,,Deichstube‘‘: ,,Wir haben eine Verständigung mit Werder Bremen getroffen und die Entscheidung der Bundesregierung und Ministerpräsidenten der Bundesländer sei bis zum Anstoß, am Freitag um 18:30 Uhr, nicht mehr rechtzeitig und rechtssicher umzusetzen‘‘. Bei der Partie zwischen Bremen und Aue dürfen laut einer speziellen Regelung nun bis zu maximal 27.000 Zuschauer noch ins Stadion kommen. Diese Zuschauer müssen jedoch Dauerkarten-Besitzer sein und geimpft oder genesen. Werder rechnet allerdings gar nicht mit der vollen Zuschaueranzahl, da laut eigener Aussage zu dieser Anstoßzeit höchstens 20.000 Zuschauer zu erwarten sind.
Der ,,Klassiker‘‘ BVB vs. Bayern vor nur 15.000 Zuschauern
Am Samstagabend war es mal wieder soweit! Der sogenannte ,,Klassiker‘‘, abgeleitet von dem ,,El-Clasico‘‘ in Spanien zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona, fand wieder statt. Die Partie zwischen dem Tabellenzweiten Dortmund und dem Tabellenführer aus München blieb auch nicht unberührt von der Zuschauerbegrenzung. Borussia Dortmund hatte schon im Vorfeld der Bund-Länder-Beratungen den Ticketverkauf für das Topspiel in der heimischen Arena gestoppt. Der Verein hat schon mit Beschränkungen, im schlimmsten Fall sogar mit Geisterspielen gerechnet. Nach dem Beschluss der Bund-Länder-Beratungen konnten nun aber doch immerhin 15.000 Zuschauer und Zuschauerinnen das Bundesliga-Gipfeltreffen live im Signal-Iduna-Park in Dortmund verfolgen. Für die Zuschauer galt dann die,,2G‘‘-Regel, sowie Maskenpflicht im gesamten Stadionbereich.
ACHTUNG Fußballfans! – Was man für den Stadionbesuch wissen sollte
Für diejenigen, die noch ins Stadion gehen dürfen, gibt es ebenfalls Maßnahmen, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Nach Beschluss der Bund-Länder-Beratungen dürfen nur Geimpfte und Genesene ins Stadion. Das heißt, es kommt dort die „2G‘‘- Regel zum Tragen. Eine weitere Regel, die für Stadionbesucher ab sofort gilt, ist die Maskenpflicht im gesamten Stadionbereich, also auch am Platz. Bislang dürfen also weiterhin Zuschauer in die Stadien kommen-noch.
Hannes G. , Sportjournalismus & Sportmarketing (BA-SJ-18-H-VZ)
Quellen:
https://www.sportschau.de/fussball/bundesliga/zuschauer-corona-auslastung-bundesliga-100.amp
https://www.mdr.de/sport/fussball_1bl/der-bundesliga-drohen-bundesweit-geisterspiele-100~amp.html
https://www.sueddeutsche.de/sport/geisterspiele-bundesliga-zuschauer-1.5478843
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